Presseinformationen
Willkommen in unserem Pressebereich. Hier finden Sie aktuelle Pressemitteilungen des Museum für textile Kunst e.V.
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„Zwangsjacke“ – Symbol für die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie.
Ausgestellungsstück in der Sonderausstellung „Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie“.
Foto: Iris Klöpper
Aktuelle Sonderausstellung:
Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie
06. April 2025 bis August 2025
- Unter folgendem >>DOWNLOAD<< stehen Presse-Informationen zur aktuellen Ausstellung als .zip-Datei bereit.

„Scheren-Schnitt“ – Symbol für die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie.
Ausgestellungsstück in der Sonderausstellung „Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie“.
Foto: Iris Klöpper

Silke Klotzbach (Klotzbach Cooperate Fashion (Hannover) kreiert kunstvolle, nachhaltige Mode „Made in Europe“. Ihre Antwort auf den Fast Fashion Wahn ist Teil der aktuellen Sonderausstellung im MFTK.

Stella Stein-Schneider produziert mit ihrem Label „HerStella“ (Hannover) Mode, die auch auf Upcycling setzt und stellt einige ihrer Designs in der aktuellen Sonderausstellung des MFTK aus.

Der Kirchliche Entwicklungsdienst Niedersachsen (KED), vertreten durch Rebecca Neumann (links), stellte das Herzstück für die aktuelle Sonderausstellung im MFTK zur Verfügung. Hier im Gespräch mit Ausstellungsmacherin Erika Knoop.
Pressemitteilung
Hannover den 4. April 2025
25 Jahre Billigwahn und „Drehtür“-Mode
Was hat sich seit der Expo 2000 getan, fragt das Museum für textile Kunst
Mit der aktuellen Sonderausstellung „Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie“ hinterfragt das Museum für textile Kunst e.V. die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie sowie unser Konsumverhalten. Herzstück ist eine Präsentation des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED), die vor 25 Jahren auf der Expo 2000 die prekäre Situation der Beschäftigten in der Textilindustrie im asiatischen Raum anprangerte.
Das Museum für textile Kunst e.V. (MFTK) blickt zurück: 25 Jahre ist es her, dass die Expo 2000 mit ihrem Motto „Mensch, Natur, Technik – Eine neue Welt entsteht“ die ganze Welt begeisterte. Die Ausstellung „Scherenschnitt und Zwangsjacke“ des Evangelischen Entwicklungsdienstes (KED) hinterfragte damals als Teil der Expo die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie. Diese Präsentation ist jetzt Herzstück der aktuellen Sonderausstellung im MFTK. Mit kunstvoll gestalteten Krinolinen aus Plastik, wertvollen Stickereien und historischen Kleidern stellt Ausstellungsmacherin Erika Knoop die Frage, was sich seitdem getan hat. Sind uns die Lieferketten bewusst? Ist uns in unserer heutigen Zeit Schnäppchenglück immer noch wichtiger als die Folgen des Billigwahns mit seinen Auswüchsen in Billiglohnländern? Was kann jeder Einzelne tun? Und kann die Digitalisierung die Produktionsbedingungen verbessern?
„In den Meeren und Wüsten der Erde – dort, wo wir es nicht mehr sehen können und offenbar auch nicht wollen – finden sich die unglaublichen Müllberge der Textilindustrie und der Fast Fashion-Philosophie wieder. Nicht nur, dass die Arbeitsbedingungen in den asiatischen oder afrikanischen Ländern weiterhin unzumutbar schrecklich sind – auch die ungezügelte Plünderung der Ressourcen dieser Erde hat noch zugenommen. Wir müssen dringend handeln und die Lieferketten sozialverträglich und umweltfreundlich gestalten. Es kann nicht sein, dass ein aufwendig genähter Anorak fünf Euro kostet. Wir müssen unser Konsumverhalten unbedingt ändern“, fordert Modedesignerin Erika Knoop.
Auch Neues gibt es in der Ausstellung zu sehen: Die Modedesignerinnen Stella Stein-Schneider und Silke Klotzbach haben dem Museum ihre Kleider und aktuellen Kreationen für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt. Beide verfolgen die Philosophie der Nachhaltigkeit und der sozialverträglichen Lieferkette. „Ich trage, was ich designe – nachhaltig, durchdacht und mit Liebe gemacht“, so Klotzbach über ihre kürzlich gegründete Firma Klotzbach Cooperate Fashion (Hannover). Sie kreiert kunstvolle, nachhaltige Mode „Made in Europe“. Das ist ihre Antwort auf den Fast Fashion-Wahn. Stella Stein-Schneider produziert mit ihrem Label „HerStella“ (Hannover) Mode, die sich an natürlichen Körperformen orientiert und zum Teil auch auf Upcycling setzt.
Mit ihrem neben dem Museum gelegenen Atelier setzt auch Erika Knoop sich für das Upcycling von Textilien ein und fertigt hochwertige Kleidungsstücke, die Besucher und Besucherinnen dort erwerben können.
Eine Vintage-Aktion ist ebenfalls Teil der Ausstellung: Alle mit einem Preisschild versehenen Kleider und Textilien sind zu haben. Damit will das Museum zumindest eine Antwort direkt vor Ort auf die Verschwendung von Textilien geben und alle dazu anregen, Kleidern ein zweites Leben zu schenken.
Über das Museum für textile Kunst e. V. (MFTK)
Das MFTK engagiert sich für einen achtsamen, sozialverträglichen und umweltfreundlichen Umgang mit Kleidung. Die Dauerausstellung zeigt kostbare und besondere Textilien aus aller Welt. Der Ausstellungsort ist ebenfalls besonders: In einem renovierten Bunker des Zweiten Weltkriegs befindet sich die wertvolle von Modedesignerin und Museumsgründerin Erika Knoop in über 40 Jahren zusammengetragene Textilsammlung.
Museum für textile Kunst e.V.,
Borchersstrasse 23,
30559 Hannover,
Telefon: 0511/ 5295517/ Mobil: 0177 6765045,
info@museum-fuer-textile-kunst.de /
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag 11.00-18.00 Uhr.
Preise: Eintritt 10,- €,
Studierende und Schüler:innen 8,-€, 12-16 Jahre 5,-€, Kinder bis 11 Jahre haben freien Eintritt.
Sonderausstellung „Scheren-Schnitt – Lächelnder Schmerz der Modeindustrie“, geöffnet 6. April bis August 20252024
Pressekontakt: Jantje Salander, mobil: 0160 6337204, jantje.salander@outlook.de